Ärztliche Versorgung!
Schon seit Jahren ist das Problem bekannt:
Drohender Ärztemangel auf dem Land.
Ob Grippe, Magen-Darm-Infekt oder andere Beschwerden – für viele sind die niedergelassenen Hausärztinnen oder Hausärzte die ersten Ansprechpartner. Doch in dörflichen Regionen bahnt sich ein massiver Ärztemangel an: junge Ärztinnen und Ärzte zieht es nicht gerade in Scharen aufs Land.
Für das Problem gibt es jedoch nicht die "eine" Lösung.
Es erfordert vielmehr eine interdisziplinäre Betrachtung aus allen Blickwinkeln und eine vielschichtige Herangehensweise, die auch vor unkonventionellen Schritten nicht zurückscheut.
Nordrhein-Westfalen geht mit der Landarztquote neue Wege. Als erstes Bundesland überhaupt werden hier seit dem Wintersemester 2019/2020 Studienplätze der Humanmedizin unter der Voraussetzung vergeben, anschließend eine hausärztliche Tätigkeit in einer unterversorgten Region Nordrhein-Westfalens auszuüben.
Dies ist ein erster Schritt!
Stipendien für Studierende sind eine weitere Möglichkeit, um Ärztinnen und Ärzte an die Region zu binden.
Ebenso ist es zwingend erforderlich, sich auf die verschiedensten Lebensmodelle einzustellen, um die Rahmenbedingungen für eine familienfreundliche Möglichkeit der persönlichen Entfaltung auch in Angestellten- oder Teilzeitmodellen zu schaffen.
Längst nicht jede Ärztin oder Arzt strebt heutzutage das Führen einer eigenen Praxis an.
Die Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren zu fördern und die Kooperationen von und in Arztpraxen zu unterstützen ist daher absolut notwendig und richtig.
Und nicht zuletzt sind die vorhandene Infrastruktur, kulturelle und gastronomische Angebote, sowie Naherholungsmöglichkeiten wichtige "weiche" Standortfaktoren, die für unsere Region sprechen und eine Magnet- und Ankerfunktion erfüllen. Daher ist jede Investition in deren Ausbau und Erhalt nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Ärzte- und Fachkräftemangels.
Ich kämpfe für eine wohnortnahe und flächendeckende medizinische Versorgung. Gerade die Corona-Pandemie zeigt die Notwendigkeit, ländliche Regionen gezielt zu stärken. Ungleichgewichte zwischen Stadt und Land müssen behoben werden. Dies ist besonders für ältere Menschen und Familien unerlässlich und unsere gesellschaftliche Aufgabe.